Wie wir Menschen leiden auch viele Vierbeiner im Alter unter kleineren und manchmal größeren Beschwerden. Zu diesen Problemen kann das Nachlassen des Hörvermögens gehören. Wie viele andere altersbedingte Einschränkungen entwickelt sich Alterstaubheit (Presbyakusis) bei Hunden in der Regel schleichend und über einen längeren Zeitraum. Dabei können hinter Hörproblemen bei alten Hunden unterschiedliche Ursachen stecken, sodass einsetzende Alterstaubheit bei Hunden manchmal gut behandelbar ist. Hast Du den Verdacht, dass Dein alter Hund schlecht hört, gibt es bei frühzeitiger tiermedizinischer Diagnose oft effektive Therapieansätze, die die Hörfähigkeit erhalten oder sogar verbessern. Schreitet der Hörverlust jedoch bis zur Taubheit voran, gibt es dennoch viele Möglichkeiten, Deinem Vierbeiner trotz dieses Handicaps eine hohe Lebensqualität zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Von Veranlagung bis Degeneration – Ursachen der Alterstaubheit bei Hunden
- Symptome – so äußern sich Hörprobleme bei alten Hunden
- Dein alter Hund hört schlecht – Unterstützung suchen in der Tierarztpraxis
- Beobachtung und Test – gesicherte Diagnose von Alterstaubheit bei Hunden
- Nach der Diagnose – Behandlung der Alterstaubheit bei Hunden
- Geduld, Aufmerksamkeit und Zuwendung – Alltag mit einem tauben Hund
- Ohne Worte – Tipps zum Training mit Hunden mit Alterstaubheit
- Routinen beibehalten – der Umgang mit schwerhörigen oder tauben alten Hunden
- Alterstaubheit beim Hund – bis auf die Kommunikation ändert sich fast nichts
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Von Veranlagung bis Degeneration – Ursachen der Alterstaubheit bei Hunden
Für den Verlust Hörfähigkeit bei alten Hunden gibt es vielfältige Ursachen – einige sind angeboren, andere werden im Laufe des Lebens erworben. Manchmal beeinträchtigen Verletzungen, Infektionen oder Fremdkörper im Ohr das Hörvermögen. In anderen Fällen lösen rassetypische Dispositionen oder natürliche Abbauprozesse das schlechte Hörvermögen Deines alten Hundes aus. Als typische Ursachen der Alterstaubheit bei Hunden gelten:
Genetische Veranlagung
Auch wenn die Ursachen für Alterstaubheit bei Hunden sehr vielfältig sind, gibt es etwa 60 Rassen, die statistisch häufiger betroffen sind als andere. Besonders prädisponiert für die genetische Veranlagung eines Hörverlustes, der sich auch erst im Laufe des Lebens ausprägen kann, sind weiße oder gefleckte Hunderassen sowie Vierbeiner, die das Merle- bzw. Scheckungsgen in sich tragen. Dazu zählen beispielsweise:
- Australian Shepherd
- Border Collie
- Boxer
- Bulldogge
- Dalmatiner
- Dänische Dogge
- Deutsche Dogge
- Dogo Argentino
- Irish Setter
- Jack Russel Terrier
Ein erhöhtes Risiko bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass jeder Hund dieser Rassen im Alter schwerhörig oder taub sein wird.
Fremdkörper oder Ablagerungen
Verstopft etwas Teile des Ohres, dann hört Dein alter Hund selbstverständlich schlecht. Oberflächlich sitzende Fremdkörper oder Ablagerungen lassen sich fast immer gut entfernen, was zur Vorbeugung von Infektionen oder Entzündungen sehr wichtig ist. Deshalb sollten die regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Ohren zur Routine bei der Pflege Deines Vierbeiners gehören.
Infektionen oder Entzündungen
Einige Erkrankungen verursachen Schwellungen oder Gewebewucherungen, bei manchen Infektionen füllt sich das Ohr mit Sekret. Wird der Gehörgang auf diese Weise verengt oder blockiert, löst das Hörprobleme bei Deinem alten Hund aus. Unbehandelt können Ohrenkrankheiten das Organ nachhaltig schädigen und zu kompletter Alterstaubheit bei Deinem Hund führen.
Verletzungen oder Traumata
Hörprobleme bei alten Hunden können auch durch Verletzungen im Bereich des Kopfes oder durch Traumata entstehen, die durch Lärm oder Knallgeräusche ausgelöst werden. Während Verletzungen, beispielsweise eine Perforation des Trommelfells, wieder komplett ausheilen können, führen Traumata meist zum zunehmenden Verlust der Hörfähigkeit.
Schadstoffe
Falsch verabreichte Medikamente und das Aufnehmen von Chemikalien oder Schwermetallen können ebenfalls zum Nachlassen des Hörvermögens bei alten Hunden führen. Deshalb solltest Du Medikamente stets genau so dosieren, wie tierärztlich verordnet. Beim Verdacht auf verunreinigtes Trinkwasser, Giftköder oder unbekannte Substanzen holst Du am besten direkt tierärztlichen Rat ein. Quecksilber, Arsen und einige andere Stoffe sind nicht nur hochgradig giftig, sondern können schon in geringer Dosis das Gehör Deines Hundes nachhaltig schädigen. Besonders sensible Vierbeiner reagieren auch auf bestimmte Inhaltsstoffe antiseptischer Produkte mit Hörproblemen.
Degenerative Prozesse
Zu den typischen Alterserscheinungen gehören wie beim Menschen auch bei Vierbeinern Durchblutungsstörungen und eine Verlangsamung des Stoffwechsels. Diese und andere im alternden Organismus ablaufenden Prozesse können unter anderem zum Nachlassen des Hörvermögens bei alten Hunden führen. Eine Ursache der Alterstaubheit bei Hunden ist das zunehmende Absterben von Nervenzellen oder sogenannten Haarzellen im Ohr, die nicht regeneriert werden. Diese Entwicklung verläuft schleichend und betrifft fast immer beide Ohren gleichermaßen. Oft beginnt diese Altersschwerhörigkeit damit, dass Dein Hund hohe Töne nicht mehr richtig wahrnimmt. Schreitet die altersbedingte Hörbeeinträchtigung weiter voran, führt das manchmal zu kompletter Taubheit (Presbyakusis) beim Hund. Seltener als die Rückbildung von Nerven- und Haarzellen treten bei alternden Vierbeinern Verkalkungen oder Verknöcherungen im Innenohr auf, die allerdings ebenfalls den Verlust der Hörfähigkeit bei alten Hunden verursachen können.
Neurologische Ursachen
Es gibt für Alterstaubheit bei Hunden auch einige neurologische Auslöser, die jedoch nur selten vorkommen. Dazu zählen Erkrankungen wie Hundestaupe, Meningitis und bestimmte Tumore.
Symptome – so äußern sich Hörprobleme bei alten Hunden
Dein alter Hund reagiert nicht auf bekannte Kommandos? Dein Vierbeiner wirkt plötzlich schreckhaft? Oder Du wunderst Dich, wie scheinbar gleichgültig er auf das Bellen von Artgenossen reagiert? Anzeichen wie diese deuten darauf hin, dass Dein alter Hund schlecht hört. Und zwar auf beiden Ohren. Betrifft das nachlassende Hörvermögen bei Deinem alten Hund nur eine Seite, gelingt es Deinem Vierbeiner meist, das Problem geschickt zu kompensieren.
Typische Symptome für beginnende oder ausgeprägte Schwerhörigkeit beim Hund sind:
- Hohe Töne, beispielsweise von Hundepfeifen, nimmt Dein Hund nicht wahr.
- Bekannte Kommandos werden plötzlich ignoriert.
- Dein Vierbeiner reagiert erst, wenn Du ihn besonders laut aus nächster Nähe rufst.
- Bisher eine Reaktion auslösende Geräusche – beispielsweise das Knistern der Leckerli-Tüte, quietschendes Lieblingsspielzeug oder Hundegebell – werden ignoriert.
- Dein Hund scheint tiefer zu schlafen als bisher.
- Schreckhaftes Verhalten, sobald Du Dich Deinem Vierbeiner von hinten näherst.
- In unbekannter Umgebung wirkt Dein Hund unsicher bis desorientiert.
- Immer wieder bellt Dein bisher ruhiger Hund scheinbar grundlos.
Dein alter Hund hört schlecht – Unterstützung suchen in der Tierarztpraxis
Hörprobleme bei Deinem alten Hund sind kein Grund zur Panik. Dennoch ist es immer eine gute Idee, die Ursache in der Tierarztpraxis abklären zu lassen. Eventuell vorhandene Fremdkörper, Schmutz oder andere Ablagerungen im Gehörgang werden hier schnell und fachgerecht entfernt. So beugst Du Entzündungen vor, die zu ernsthaften Erkrankungen des Ohres führen können.
Nicht immer stecken solche Kleinigkeiten hinter dem schlechten Hörvermögen bei alten Hunden. Viele ernste Hörprobleme sind jedoch auch gut behandelbar, seien es Parasiten wie beispielsweise Ohrmilben, Infektionen oder andere Erkrankungen. Frühzeitig erkannt lassen sich auch bei Senioren-Hunden viele Beschwerden der Gehörgänge lindern oder sogar komplett kurieren. Unternimmst Du nichts oder zu spät, führen Ohrenprobleme manchmal zum Verlust der Hörfähigkeit bei alten Hunden.
Beobachtung und Test – gesicherte Diagnose von Alterstaubheit bei Hunden
Vermutest Du, dass Dein alter Hund schlecht hört, dann dokumentiere Deine Beobachtungen mit kurzen Videos oder Notizen. Damit kannst Du Deinen Tierarzt oder Deine Tierärztin bei der Diagnose unterstützen. Alterstaubheit bei Hunden lässt sich mit modernen veterinärmedizinischen Untersuchungsmethoden sicher feststellen – oder ausschließen. Bei Verdacht auf Altersschwerhörigkeit kommen bei Hunden insbesondere diese Untersuchungen infrage:
- Verhaltenstests, bei denen die Reaktion Deines Hundes auf unterschiedliche akustische Reize geprüft wird.
- Otoskopie, bei der mit einem speziellen Gerät (Otoskop) äußeres Ohr, Gehörgang und Trommelfell auf Entzündungen, Infektionen oder Verletzungen gecheckt werden.
- Tympanometrie zur Ermittlung des Drucks im Mittelohr, um unter anderem Probleme am Trommelfell zu erkennen.
- Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT zur Identifizierung von Strukturveränderungen, Anomalien oder Schädigungen im Bereich des Innenohrs inklusive Nerven- und Haarzellen.
- BAER-Test (Brainstem Auditory Evoked Response), eine unter Narkose durchgeführte Gehörpotenzialprüfung mit Klickgeräuschen. Objektiv gemessen werden hierbei alle auf Trommelfell, in Hörschnecke, Hörnerv, Hirnstamm, Hörrinde und Hörzentrum ausgelösten elektrischen Aktivitäten. Mit diesem auch als Audiometrie-Test bekannten Verfahren lässt sich das Ausmaß der Altersschwerhörigkeit bei Hunden für jedes Ohr separat ermitteln.
Nach der Diagnose – Behandlung der Alterstaubheit bei Hunden
Welche Behandlung für die Alterstaubheit bei Deinem Hund infrage kommt, hängt von der individuellen Diagnose ab. In einigen Fällen sind Hörprobleme bei Hunden heilbar, meist lässt sich durch eine Behandlung zumindest ein rasches Voranschreiten der Schwerhörigkeit aufhalten. Unter anderem diese veterinärmedizinischen Therapieansätze stehen zur Verfügung:
- Fremdkörperentfernung: Fremdkörper werden mit speziellen Instrumenten entfernt, Ablagerungen professionell gereinigt oder störende Haare in den Ohren geschnitten bzw. gezupft.
- Medikamente: Gute Heilungschancen bestehen oft bei Infektionen oder Entzündungen. Verordnet werden Antibiotika, entzündungshemmende und schmerzlindernde Arzneien, Ohrspülungen, -tropfen oder -salben.
- Operation: Bei Verletzungen, extremen Verengungen des Gehörgangs oder Tumoren können chirurgische Eingriffe das Gehör ganz oder eingeschränkt wiederherstellen und Schmerzen lindern.
- Hörgerät: Ist Dein alter Hund schwerhörig, aber noch nicht komplett taub, kann in manchen Fällen ein Hörgerät den Hörverlust teilweise ausgleichen. Allerdings sind diese Geräte teuer und nicht jeder Vierbeiner akzeptiert sie im Ohr.
Geduld, Aufmerksamkeit und Zuwendung – Alltag mit einem tauben Hund
Kommt es trotz aller veterinärmedizinischer Bemühungen zur Alterstaubheit bei Deinem Hund, ändert sich in Eurem gemeinsamen Alltag nicht viel. Nimmst Du die Situation an, wie sie ist, und stellst Dich darauf ein, wird Dein tauber Hund kaum an Lebensqualität einbüßen. Eine wesentliche Umstellung für Euch beide betrifft die Kommunikation – schließlich reagiert Dein alter Hund nicht mehr auf Deine Sprache, weil er Dich nicht mehr hört. Auch über die Sicherheit Deines Vierbeiners zuhause und im Freien solltest du jetzt neu nachdenken. Wir haben einige Ideen für Dich zusammengetragen, die Dir im Alltag mit Deinem tauben Hund weiterhelfen und Deinem Vierbeiner viel Lebensqualität erhalten können:
Verständnis
Alterstaubheit tritt bei Hunden nicht plötzlich ein, sodass Du Dich auf die neue Situation langsam einstellen kannst. Wie Du selbst muss jetzt vor allem Dein alter Hund lernen, sich mit dem Nachlassen seines Hörvermögens zu arrangieren. Sind gegenseitiges Vertrauen und eine enge Bindung über die Jahre gewachsen, wirst Du die Bedürfnisse Deines Vierbeiners gut kennen. Hört Dein alter Hund schlecht oder gar nicht mehr, solltest Du Verständnis zeigen, wenn einige alltägliche Abläufe nicht mehr auf Anhieb funktionieren – das aber stets, ohne Deinen Vierbeiner zu bemitleiden. Biete Deinem Hund stets Sicherheit und sei geduldig. Sorge dafür, dass das Trainieren neuer Kommunikationsmöglichkeiten spielerisch abläuft und Ihr dabei gemeinsam Spaß habt. Stelle Dich darauf ein, ab sofort stets für Deinen Senioren-Hund mitzudenken. Das gelingt Dir am besten, wenn Du Dich in die Lage Deines schwerhörigen alten Hundes hineinversetzt. Zur Lebensqualität Deines tauben Vierbeiners kannst Du beispielsweise mit diesen Maßnahmen beitragen:
- Positive Verstärkung: Hast Du Deinen Hunde-Senioren früher oft mit Worten gelobt, freut er sich jetzt über zusätzliche Streicheleinheiten oder Leckerlis als Belohnung.
- Mitdenken: Der Verlust seiner Hörfähigkeit kann Deinen alten Hund bereits stark verunsichern, was negative Erlebnisse noch verstärkt. Gehe deshalb stets vorausschauend mit Deinem Vierbeiner um und vermeide heikle Situationen, beispielsweise die Begegnung mit aggressiv erscheinenden Artgenossen.
- Annäherung: Alterstaubheit führt bei Deinem Hund zu schreckhaftem Verhalten, weil er Dich nicht mehr hört. Vermeide, wenn möglich, Dich Deinem Vierbeiner von hinten zu nähern. Musst Du Deinen Hund aus irgendeinem Grund wecken, dann sei dabei sehr behutsam.
- Rückzugsort: Körbchen oder andere Rückzugsorte sollten so platziert sein, dass Dein Hund nicht von umhertobenden Kindern oder anderen vorbeilaufenden Menschen überrascht wird.
- Kommunikation: Überlege Dir, wie Du die bisher verbale Kommunikation umstellen kannst, beispielsweise auf Hand- oder Lichtzeichen sowie Gestik oder Mimik.
- Geduld: Übe Nachsicht mit Deinem schwerhörigen Hund, wenn er scheinbar grundlos bellt oder etwas nicht mehr klappt wie früher. Dein Hund konnte sich bisher bei der Orientierung stets auch auf seine Ohren verlassen, das funktioniert jetzt nur noch bedingt oder gar nicht mehr.
- Konsequenz: Auch ein alter Hund kann noch viel lernen. Deshalb verfolge das Training neuer Kommunikationsmöglichkeiten mit Ausdauer und Konsequenz. Positive Verstärkung und Belohnung tragen zum Erfolg bei.
Kommunikation
Konntest Du Deinen Vierbeiner früher einfach rufen, kommt es bei einem alten Hund mit Hörproblemen für die Kommunikation stets auf Sichtkontakt an. Neben Deiner Körperhaltung und Mimik, die Dein Vierbeiner weiterhin sicher zu deuten weiß, müsst Ihr Euch jetzt auf anderen Wegen verständigen. Bringe Deinem Hunde-Senioren neue Sichtzeichen bei. Das können zum Beispiel einladende Bewegungen mit den Armen oder Handzeichen sein – diese sollten eindeutig, gut voneinander zu unterscheiden und stets gleich sein. Helfen können bei der Kommunikation auch Lichtsignale oder Vibrationshalsbänder, bei noch nicht völliger Taubheit auch spezielle Hundepfeifen. Traust Du Dir das Training nicht allein zu, nutze die von vielen Hundeschulen angebotenen Spezial-Kurse zum gemeinsamen Erlernen bewährter Methoden und Techniken.
Sicherheit
Ein unter Alterstaubheit leidender Hund nimmt Geräusche in seinem Umfeld nicht mehr wahr. Nicht selten kommt bei alten Hunden zum Hörverlust auch ein nachlassendes Sehvermögen hinzu. Deshalb liegt die Verantwortung bei Dir, daraus entstehende Gefahrensituationen zu vermeiden. Denke insbesondere daran:
- Leine: Führe Deinen Vierbeiner aus Gassi-Runden stets an der Leine. So vermeidest Du, dass er unvermittelt auf eine befahrene Straße läuft oder sich in andere heikle Situationen begibt. Besonders viel Bewegungsfreiheit bieten dabei Schleppleinen mit ihrem großen Radius.
- Rückruf: Möchtest Du Deinem Hund Freilauf gönnen, dann nur, wenn ein Rückruf sicher trainiert ist und in jeder Situation funktioniert. Wälder, Felder und auch städtische Parks verleiten Hunde dazu, sich zu weit zu entfernen – und Du willst sicher nicht, dass sich Dein Vierbeiner verläuft.
- Vorausschauen: Weißt Du, dass Dein Hund weder Radfahrer noch kleine Kinder oder stürmische Junghunde mag, gehe solchen Begegnungen am besten vorausschauend aus dem Weg. Ein Spaziergang soll schließlich entspannen und Deinen Hund nicht erschrecken.
- Grundstück: Auch für das heimische Grundstück steht ein Sicherheits-Check an. Der vertraute Bereich sollte so eingezäunt und gestaltet sein, dass sich Dein Vierbeiner hier gefahrlos bewegen kann.
- GPS-Tracker: Sollte Dein Hund sich doch einmal „unerlaubt entfernen“, kann ein GPS-Tracker oder ähnliche Technik mit ID-Tag sehr hilfreich sein. Damit kannst Du den Ausreißer sicher orten und schnell wiederfinden.
- Zweithund: Passt ein weiterer Vierbeiner in Deine Lebensplanung, könnte dieses neue Familienmitglied Deinem alten Hund mit Alterstaubheit nicht nur Spielgefährte, sondern auch eine große Stütze werden. Verstehen sich beide gut, würde sich Dein Senior am Zweithund orientieren.
Beschäftigung
Auch wenn Dein alter Hund schwerhörig oder taub ist, so liebt er doch weiterhin Beschäftigung. Selbst wenn Ohren und vielleicht auch Augen nicht mehr so richtig funktionieren: Nasenarbeit geht immer (noch)! Hier ein paar Tipps für sinnvolle Beschäftigung von Hunde-Senioren mit Hörproblemen:
- Spaziergänge: Auch wenn sich die Dauer jedes Spaziergangs jetzt an den individuellen Bedürfnissen deines Hundes orientiert, gehören längere Runden im Freien zu den Highlights des Tages. Baue Suchspiele oder Geschicklichkeitsparcours ein, die Deinen Vierbeiner auch mental herausfordern.
- Sport: Zwar lässt im Alter auch bei Vierbeinern die körperliche Fitness nach, doch mit einigen Anpassungen und Handzeichen als Kommandos wird auch ein Hund mit Alterstaubheit seinen Spaß an Agility oder ähnlichen Aktivitäten haben.
- Kontakte: Wie jeder Hund liebt auch Dein Vierbeiner die Kontakte mit Artgenossen. Und diese sind auch mit eingeschränktem Hörvermögen weiterhin wichtig! Achte darauf, dass die Interaktionen stets positiv sind und gehe bekannten Konflikten vorausschauend aus dem Weg. Bedenke, dass Dein Hund Warnsignale seines Gegenübers – beispielsweise Knurren – nicht mehr wahrnimmt. Deshalb vermeide im Zweifel die direkte Begegnung mit unbekannten Vierbeinern.
Ohne Worte – Tipps zum Training mit Hunden mit Alterstaubheit
Damit Ihr gemeinsam gut mit der Alterstaubheit umgehen könnt, braucht Ihr nonverbale Formen der Kommunikation. Du wirst staunen, wie lernfähig Dein Hunde-Senior noch ist. Fragst du Dich, wie das Training gelingen kann? Hier ein paar Tipps:
Blickkontakt
Voraussetzung für ein effektives Training mit einem alten, schwerhörigen oder tauben Hund ist der Blickkontakt: Möglicherweise müsst Ihr zuerst daran noch etwas arbeiten. Übe täglich mehrmals einige Minuten das Herstellen des Augenkontaktes. Du kannst ihn durch ein Handzeichen, Mimik oder eine bestimmte Geste dazu bringen. Schaut Dein Hund Dich wie gewünscht an, belohne ihn dafür! Gelingt es, dass Dir Dein Hund auf ein Kommando hin seine Aufmerksamkeit schenkt, kannst Du mit dem Training starten.
Handzeichen
Mit welchen Handzeichen Du die bisher ausgesprochenen Kommandos ersetzt, bleibt natürlich Dir überlassen. Wichtig ist, dass Du konsequent für das gleiche Kommando stets das gleiche, unverwechselbare Handzeichen nutzt. Möglich wären beispielsweise:
- Sitz: nach oben oder nach unten weisender Zeigefinger
- Platz: waagerecht Halten der flachen Hand, vielleicht kombiniert mit einer Abwärtsbewegung
- Bleib: geballte Faust oder flache Hand mit nach unten weisender Bewegung oder ein hochgestreckter Arm mit flacher Hand
- Komm/Hier: gestreckte Arme nach oben heben und beide wie beim Winken bewegen
Ganz gleich, welche Sichtzeichen Du Dir überlegst: Insbesondere „Komm“ sollte auch aus größerer Entfernung eindeutig sichtbar sein, damit der Rückruf zuverlässig klappt. Dass Du beim Training großzügig mit Belohnungen arbeitest, versteht sich von selbst. Trainierst Du den Rückruf noch, verwende stets Geschirr und lange Schleppleine und leine Deinen Hund erst dann ab, wenn das Kommando wirklich sicher sitzt.
Vibrationshalsband
Als geeignetes Hilfsmittel für Hunde mit Alterstaubheit wird gelegentlich ein Vibrationshalsband empfohlen. Hier löst man über eine Fernbedienung eine Vibration am Halsband aus, die Sprachkommando oder Sichtzeichen ersetzen soll. Klingt grundsätzlich gut. Doch nicht jeder alte Vierbeiner kommt damit zurecht. Wenn Du ein Vibrationshalsband ausprobieren möchtest, solltest Du es Deinem Hund aber nicht einfach anlegen. Gewöhne Deinen Hunde-Senioren behutsam und bei jedem Schritt mit Belohnungen an das Gerät! Erschreckt er sich, wird er beim nächsten Mal Angst vor dem Halsband haben.
- Zeige Deinem Hund das Halsband und lasse ihn zuerst ausgiebig daran schnüffeln.
- Hat er Vertrauen dazu gefasst, stelle die Vibration mehrmals kurz an und wieder aus.
- Stört sich Dein alter Hund nicht an dem Zittern des Halsbandes, kannst Du ihm das vibrierende Halsband kurz aufs Fell legen.
- Hat Dein Vierbeiner das vibrierende Halsband ausgiebig kennengelernt, ist der Zeitpunkt gekommen, es ihm das erste Mal richtig anzulegen.
Akzeptiert Dein alter Hund das Vibrationshalsband, kann es Dich beim Training und später im Alltag gut unterstützen. Trainiere zuerst den Blickkontakt auf Knopfdruck, alle weiteren Kommandos bauen später darauf auf. Großer Vorteil von Vibrationshalsbändern ist, dass Du damit auch über eine längere Distanz direkten Kontakt zu Deinem Vierbeiner herstellen kannst.
Professionelle Kurse
Traust Du es Dir nicht zu, Deinen alten Hund mit Hörproblemen erfolgreich zu trainieren? Dann greife von Anfang an auf ein professionelles Hundetraining zurück. Viele Hundeschulen bieten spezielle Kurse für Vierbeiner mit Handicap an. Da das Beherrschen der neuen nonverbalen Kommandos für Euren gemeinsamen Alltag bedeutsam sind, solltest Du kein Risiko eingehen. Unter versierter Anleitung kann kaum etwas schief gehen – auch das Konditionieren von Hunden auf Vibrationshalsbänder bieten einige Hundeschulen an.
Routinen beibehalten – der Umgang mit schwerhörigen oder tauben alten Hunden
Alterstaubheit bei Hunden ist kein Grund, Deinen Vierbeiner in Watte zu packen. Ein tauber Vierbeiner kann ebenso unbeschwert alt werden, wie seine gut hörenden Artgenossen. Abgesehen von der etwas spezielleren Kommunikation und Deiner höheren Verantwortung für die Sicherheit Deines Vierbeiners hat ein alter Hund mit Hörproblemen die gleichen Ansprüche wie jeder andere Hunde-Senior. Dazu zählen:
- Alltagsroutine: Gestalte den Tagesablauf mit Deinem schwerhörigen oder tauben alten Hund wie gewohnt. Dazu gehören feste Fütterungszeiten ebenso wie altersgerechte Beschäftigung mit ausreichend Bewegung und mentalen Herausforderungen.
- Altersgerechte Ernährung: Dein Hund benötigt altersgerechtes Futter mit weniger Kalorien, mehr Ballaststoffen und unter anderem B-Vitaminen, Zink und Antioxidantien.
- Vorbeugung: Das Degenerieren des Hörsinns im Alter hängt bei Hunden oft mit Durchblutungsstörungen und mangelnder Sauerstoffversorgung im Organismus zusammen. Diesen und anderen typischen Altersbeschwerden kannst du mit Karsivan® effektiv vorbeugen. Das speziell für Hunde entwickelte Präparat mit dem Wirkstoff Propentofyllin fördert Durchblutung und Sauerstofftransport in Gehirn, Muskulatur und inneren Organen. So kannst Du mit regelmäßiger Gabe von Karsivan® die allgemeine Vitalität und die kognitiven Fähigkeiten Deines Hundes verbessern und zu einer hohen Lebensqualität beitragen.
- Gesundheitsvorsorge: Regelmäßige geriatrische Gesundheits-Check-ups in der Tierarztpraxis solltest du mit Deinem an Hörverlust leidenden Hund ebenso wahrnehmen wie anstehende Impftermine. So lassen sich bestehende Gesundheitsrisiken frühzeitig erkennen und behandeln sowie die Ansteckung mit schwerwiegenden Erkrankungen vermeiden. Hört Dein alter Hund bereits schlecht oder gar nicht mehr, gewinnt das rechtzeitige Erkennen von Augenerkrankungen besonders an Bedeutung – schließlich funktionieren Kommandos jetzt über Sichtkontakt.
Alterstaubheit beim Hund – bis auf die Kommunikation ändert sich fast nichts
Alterstaubheit gehört bei vielen Hunden zu den typischen Alterserscheinungen, die nicht unbedingt Einfluss auf die Lebensqualität Deines Vierbeiners nehmen. Denn bis auf die Kommunikationswege ändert sich in eurem Zusammenleben nur wenig. Wenn Dein alter Hund Hörprobleme hat, solltest Du die Situation annehmen, wie sie ist. Sei mit Deinem Vierbeiner geduldig bei Verhaltensveränderungen, gib ihm Sicherheit und unterstütze ihn einfühlsam dabei, mit der vor allem für ihn neuen Situation umzugehen. Sei einfach liebevoll für Deinen Hunde-Senioren da, nimm Rücksicht auf seine neuen Bedürfnisse – und bemitleide ihn nicht.
Beim Verdacht, dass Dein alter Hund schlecht hört, stelle Deinen Vierbeiner Tierarzt oder Tierärztin vor. Hinter Alterstaubheit bei Hunden können sehr unterschiedliche Ursachen stecken – viele Hörprobleme sind gut behandelbar. Verliert Dein Vierbeiner sein Gehör, braucht Ihr neue Verständigungsmöglichkeiten. Mit geduldigem Training, das auch einige Hundeschulen anbieten, erlernt Ihr Kommandos über Sichtkontakt. Sobald die Verständigung sicher funktioniert, werdet Ihr routiniert wie immer miteinander spazieren gehen, spielen und die Zeit genießen – und von dem kleinen Handicap kaum noch etwas merken.
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