Alter Hund schläft viel: Erhöhtes Ruhebedürfnis bei Senioren

Warum schlafen alte Hunde so viel? Im Allgemeinen steckt eine einfache Erklärung dahinter: Kommen Hunde ins fortgeschrittene Alter, geht es Ihnen ähnlich wie hochbetagten Menschen. Die Energie wird allmählich geringer und der Vierbeiner braucht mehr Ruhepausen. Auch wenn das höhere Schlafbedürfnis ab einem gewissen Alter als normal einzuschätzen ist, sollte man den Hund dennoch beobachten und insbesondere bei weiteren Verhaltensauffälligkeiten in Erfahrung bringen, ob womöglich gesundheitliche Beschwerden für die nachlassende Agilität des Tieres verantwortlich sind. 

Das Schlafverhalten von Hunden

Der Ausdruck „Hundemüde“ kommt nicht von ungefähr – Hunde haben ein deutlich höheres Schlafbedürfnis als Menschen. Während wir als Erwachsene mit sieben bis acht Stunden auskommen, schlafen ausgewachsene Hunde täglich zwischen 12 und 14 Stunden. Zudem wirkt sich die Statur des Vierbeiners auf sein Schlafverhalten aus: Vertreter größerer Rassen brauchen mehr Schlaf als kleine Hunde, auch übergewichtige Tiere schlafen tendenziell mehr.

Generell ist beim Hundeschlaf zwischen Tiefschlaf- und Ruhephasen zu unterscheiden: Auf den echten Tiefschlaf entfallen nur etwa sechs bis acht Stunden, die restliche Zeit dösen sie lediglich. Etwas anders kann sich das bei Hundesenioren verhalten: Sie schlafen auch tagsüber fester. Ohnehin gilt es als völlig normal, dass ein alter Hund täglich 20 bis 22 Stunden mit Schlafen verbringt. Scheint es deinem Hund ansonsten gut zu gehen, solltest du dir keine Sorgen machen und dem Oldie die ausgiebigen Ruhepausen gönnen.

Alter Hund schläft viel und will nicht raus

Dein Hund war früher ein echtes Energiebündel und konnte es kaum erwarten, sich draußen nach Herzenslust auszupowern? Auch das ändert sich, wenn der Hund in die Jahre kommt. Der Bewegungsdrang lässt merklich nach und der alte Hund möchte eventuell auch nicht mehr so gerne Gassi gehen. Passe den Tagesablauf den veränderten Bedürfnissen deines Lieblings an: Um den Senior nicht zu überfordern, bieten sich statt großer Runden mehrere kleinere Spaziergänge an, damit er sich dennoch bewegt und ausreichend frische Luft bekommt.

Schläft der alte Hund viel und mag sich kaum noch bewegen, könnten Gelenkbeschwerden wie z.B. eine Arthrose vorliegen. Zudem kann es mit zunehmendem Alter zu einer Sehschwäche oder neurologischen Problemen kommen, wodurch sich der Hund schlechter orientieren kann und außerhalb der vertrauten vier Wände unsicher fühlt. Um herauszufinden, was deinem Senior fehlt, empfiehlt es sich zeitnah einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren.

Müdigkeit und Erschöpfung

Dein Hund schläft viel und ist schlapp? Gerade ältere Hunde sind nach ausgiebigem Spielen oder einem Spaziergang erschöpft und brauchen erstmal eine längere Auszeit. Auch Hitze kann den Vierbeiner schnell überanstrengen.

Fällt dir allerdings auf, dass es dem Senior auch nach ausgiebigen Ruhezeiten an Energie fehlt, kann das auf eine Krankheit hinweisen. Mögliche Ursachen für Müdigkeit und anhaltende Schlappheit bei alten Hunden:

  • Fieber infolge von Erkältungen oder Viruserkrankungen
  • Borreliose, verursacht durch einen Zeckenbiss
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Als Nebenwirkung frieren betroffene Hunde häufig schnell
  • Herzerkrankungen
  • Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen), verursacht durch Infektionen oder Tumore

Darüber hinaus können auch andere organischen Faktoren für die schlechte Verfassung des Hundes verantwortlich sein. Wichtig ist, die Ursache für die Beschwerden schnellmöglich vom Tierarzt abklären zu lassen.

Mein alter Hund frisst nicht und schläft viel

Mit zunehmendem Alter bringen Hunde ihrem Fressnapf oft nicht mehr die einstige Begeisterung entgegen. Dass der Appetit etwas nachlässt, ist eine natürliche körperliche Reaktion. Da sich die Senioren weniger bewegen, haben sie einen geringeren Energiebedarf. Wenn der Hund viel schläft und weniger frisst, besteht also nicht zwangsläufig Anlass zur Sorge.

Werden die Portionen allerdings deutlich kleiner oder verschmäht der Hund sein Futter komplett, können folgende Gründe dahinter stecken:

  • Erschwerte Erreichbarkeit des Futternapfs aufgrund steifer und schmerzender Gelenke
  • Beschwerden im Mundraum wie Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Verletzungen
  • Verdauungsprobleme, z.B. Verstopfung
  • Nachlassender Geruchs- und Geschmackssinn
  • Übelkeit, als Nebenwirkung von Medikamenten oder Begleiterscheinung von Krankheiten
  • Magen-, Leber- oder Nierenerkrankungen
  • Demenz

Was kann man also tun, wenn der Hund weniger frisst als früher und welche Ernährung ist optimal? Hierzu lohnt es sich unser Interview mit der Tierernährungsexpertin Dr. Julia Fritz anzuschauen und unsere Tipps sollten dir helfen, den Appetit deines alten Hundes wieder anzuregen.

Das könnte Dich ebenfalls interessieren:

Hunde im Alter

Wie hoch ist die Lebenserwartung deines Hundes und was sind die Anzeichen des Alterns bei Hunden.

Tipps zum Download

Wir haben nützliche Tipps zusammengestellt, wie du die Lebensqualität deines Hundes verbessern kannst.

Hundedemenzscore-Test

Finde jetzt heraus, ob dein Hund noch geistig fit ist oder Anzeichen für Demenz vorhanden sind.